17.06.2025 | Campus-Meldung

Erfolgreiche Bilanz: Jahresevent Transformationsnetzwerk Region Kassel

Digitalisierung, Dekarbonisierung und neue Antriebstechnologien: Die durch die Automobilindustrie geprägte Region Kassel steht vor nachhaltigen Veränderungen. Gelingen kann dieser Transformationsprozess jedoch nur, wenn Wirtschaft, Politik, Bildungsträger und Interessenvereinigungen gemeinsam agieren. Das wurde beim Jahresevent deutlich, zu dem das Transformationsnetzwerk Region Kassel - kurz tregks - jetzt eingeladen hatte. Auch die Universität Kassel ist an dem Projekt tregks mitbeteiligt. Gastgeber war das Baunataler Unternehmen Hanomag Aluminium Solutions, das sich auf die Bearbeitung von Stahl- und Aluminiumteilen spezialisiert hat und als Zulieferer für Automobilhersteller unmittelbar vom Strukturwandel in der Mobilitätswirtschaft betroffen ist.

Bild: tregks
(v. l. n. r.): Moderatorin Amira El Ahl leitete die Podiumsdiskussion mit Kaweh Mansoori (SPD), Hessischem Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, Prof. Dr. Guido Bünstorf von der Universität Kassel und Martin Köchy, Geschäftsführer der Hanomag Aluminium Solutions GmbH.

Vor zwei Jahren wurde das tregks gegründet - mit dem Ziel, alle von der Transformation betroffenen Akteure zu vernetzen und durch innovative Veranstaltungsformate Ideen für die Gestaltung des Wandels zu generieren. Unter dem Motto „Erfahrungen, Erkenntnisse und Perspektiven" wurde beim Jahresevent nun erstmals eine Zwischenbilanz gezogen. Denkanstöße lieferte unter anderem eine Podiumsdiskussion, an der neben Kaweh Mansoori (SPD), Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, und Martin Köchy, Geschäftsführer Hanomag Aluminium Solutions GmbH, auch Prof. Dr. Guido Bünstorf von der Uni Kassel teilnahm. Er ist Teil der unabhängigen Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), die wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung leistet und regelmäßig ein Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vorlegt. Im Austausch mit Moderatorin Amira El Ahl sprachen die drei Gäste über aktuelle und zukünftige Herausforderungen, aber auch über die Bedeutung des Netzwerks.

Hessen sei ein Automobilland und das müsse auch so bleiben, sagte Kaweh Mansoori. „Unser Ziel ist es, Werksstandorte und Wohlstand zu sichern - auch in Zeiten einer sich verändernden Wirtschaft." Um Investitionsvorhaben - vom Umbau der Produktion bis zu digitalen Neuerungen - zu stärken, habe die Hessische Landesregierung mit dem HessenFonds ein neues Unterstützungsinstrument ohne große bürokratische Hürden geschaffen. „Wir brauchen solche Werkzeuge, um wettbewerbsfähiger zu werden, auch international." Mansoori betonte zudem die große Bedeutung von passgenauen Qualifizierungsangeboten, um sich an neue Aufgabenfelder anzupassen. 

Das Transformationsnetzwerk sei bei dem Ziel, die Region zu einem innovativen und klimafreundlichen Technologie- und Produktionsstandort zu machen, ein großer Gewinn: „Überall, wo man Wege gemeinsam geht, kommt man schneller voran." Jeder Einzelne trage dazu bei, Themen zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln.

Digitalisierung ist ein grundliegender Aspekt des Strukturwandels. Doch gerade in diesem Punkt liege Hessen weit hinter dem bundesweiten Durchschnitt, sagte Prof. Dr. Guido Bünstorf und gab damit einem Einblick in das aktuelle EFI-Gutachten, das der Bundesregierung kürzlich übergeben wurde. Im Bereich Dekarbonisierung sei man hingegen auf einem guten Weg. 

„Man kann den Strukturwandel nicht aufhalten. Stattdessen sollte man versuchen, darin Chancen zu sehen", sagte der Wirtschaftswissenschaftler. Grundsätzlich sei Offenheit für Neues und für ein offener Diskurs gefragt, um Nordhessen zukunftsfähig zu machen. An die Politik richtete Bünstorf einen deutlichen Appell: „Es braucht den Mut, nicht nur zu schauen, was ist, sondern was sein könnte: Was kann die Region und wie können wir das unterstützen?"

Hanomag-Geschäftsführer Martin Köchy stimmte Bünstorf zu: „Man muss sich dem Wandel stellen. Dazu gehört es auch, in allen Bereichen produktiver und schneller zu werden." Dass die Mitarbeitenden den Transformationsprozess mittragen, sei einem großen Wir-Gefühl zu verdanken - nicht nur im Unternehmen, sondern auch in der Region. „Wir fühlen uns als Familie."

Vizelandrätin Silke Engler (SPD) setzte als Impulsgeberin ein treffendes Schluss-Statement. „Wir können stolz darauf sein, dass wir angefangen haben", sagte sie. In anderen Regionen werde viel geredet, aber in Nordhessen werde gehandelt. „Wie schön, dass wir sagen können, wir sind noch nicht fertig."

 

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